Wiedervereinigung im Kalten Krieg? Von der Stalin-Note (1952) bis zum Neuen Kurs seiner politischen Erben (1953) Autor: Michael Freund ISBN: 9783940218087 Einband: Paperback Seiten/Umfang : 200 Seiten, 28 Abb. Gewicht: 248 gramm, Format: 14 x 20 cm Erschienen : 1. Auflage 12.12.07 Preisinformation: 9,80 EUR
LESEPROBE: ●aus dem Werk● :
Zum Inhalt: Schon vor Gründung der Deutschen Demokratischen Republik am 7. Oktober 1949, die der Bildung der ersten Bundesregierung unter Konrad Adenauer vom 20. September 1949 folgte, endete die Zusammenarbeit der vier Siegermächte des Zweiten Weltkrieges. Die Alliierten konnten sich nicht darüber verständigen, was Deutschland als Ganzes zukünftig sein sollte bzw. sein könnte und vollzogen deshalb seine Spaltung. So entstanden - im Ergebnis des von den National-sozialisten entfachten Weltkrieges und der Verbrechen an Millionen Menschen jüdischen Glaubens - zwei diametral entgegengesetzte Staats- und Gesellschaftsordnungen auf deutschem Boden, die der intellektuelle Liedermacher und Schriftsteller Wolf Biermann einmal sehr eindrucksvoll in die Worte kleidete: „Mein Vaterland, mein Vaterland, / hat eine Hand aus Feuer, / hat eine Hand aus Schnee, / und wenn wir uns umarmen, / dann tut das Herz mir weh“. Feuer und Schnee be- und umschreiben anschaulich die jahrzehntelange Tatsache, dass in der Mitte Europas alle politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Unterschiede des Ost-West-Gegensatzes aufeinanderstießen. Hier waren sie greifbar und vergleichbar; in der Vier-Mächte-Stadt Berlin sogar erlebbar und erfahrbar. Für 20 Pfennig Ost oder West konnte man dort bis zum 13. August 1961 mit der S-Bahn problemlos von der einen in die andere Welt gelangen. Die deutsche Wirklichkeit selbst war mit der Existenz zweier Staaten so kompliziert, dass Meinungs-verschiedenheiten darüber, was zur Lösung dieses Problems national oder international getan werden müsste, unvermeidbar gewesen sind und in der Bundesrepublik oft im Parteienstreit endeten. Festzuhalten bleibt: Die überwiegende Mehrheit der Deutschen konnte und wollte sich mit der Teilung nicht abfinden. Der Wille zur Einheit in Freiheit war in den ersten Nachkriegsjahren sicher ausgeprägter als nach dem Mauerbau und der später einsetzenden Anerkennung der DDR.