Titel: Fortbildungskonzept »Patientensicherheit« Untertitel:Texte und Materialien • zur Fort- und Weiterbildung Herausgeber Bundesärztekammer • Kassenärztliche Bundesvereinigung • ÄZQ • Expertenkreis Patientensicherheit des ÄZQ ISBN: 9783940218759 Einband: Paperback Seiten/Umfang: 50 Seiten Gewicht: 148 gramm, Format: 19 x 28 cm Erschienen : 1. Auflage 05.11.2009 Preisinformation: 11,80EUR
LESEPROBE: ●aus dem Werk● :
Zum Inhalt: Überall wo Menschen zusammenwirken, und dies in immer komplexer werdenden Strukturen, können potenziell Fehler oder so genannte Beinaheschäden auftreten. Ursache hierfür ist selten ein einzelnes Ereignis, in der Regel handelt es sich um eine Verkettung unterschiedlicher ungünstiger Faktoren, die letztlich zu einem Ereignis führen, das von keinem so beabsichtigt war. Ist ein Fehler dann tatsächlich eingetreten, so leiden in der Regel mindestens zwei Menschen darunter: der Patient und der Arzt, der für den Fehler verantwortlich ist oder sich dafür verantwortlich fühlt. Um sowohl den Gedanken der Fehlervermeidung als auch der Durchsetzung eines neuen Umgangs mit eingetretenen Fehlern im Sinne einer Fehlerkultur wirkungsvoll zu unterstützen, engagiert sich die Kassenärztliche Bundesverei-nigung auf dem Feld der Patientensicherheit. Das hier nun über die gemeinsame Einrichtung von KBV und Bundesärztekammer, der ÄZQ, herausgegebene „Fortbildungskonzept Patientensicherheit“ ist europaweit einzigartig und zeigt an, mit welchem Engagement dieses Thema in der Ärzteschaft aufgegriffen wird. Ergänzt wird dies durch weitergehende Aktivitäten und Maßnahmen wie z. B. das Angebot eines anonymen Fehlerberichtssystems (CIRSmedical), das ebenfalls über das ÄZQ allen Vertragsärzten zur Verfügung steht. Ich würde mir wünschen, dass dieses Curriculum von allen relevanten Arztgruppen aktiv aufgegriffen und umgesetzt würde. Um es gezielt weiterentwickeln zu können, sind Vorschläge und Rückmeldungen mehr als erwünscht.
Aus dem Vorwort
Die Sicherheit der Patienten stellt ein ureigenstes ärztliches Anliegen dar. Schon sehr früh haben deshalb die Landesärztekammern die Aufklärung ärztlicher Behandlungsfehler zu ihrer eigenen Sache gemacht und bieten den Patienten über die Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen eine kostenlose Möglichkeit zur Klärung von Behandlungsfehlervorwürfen an. Durch die zunehmende Komplexität der modernen Medizin ist es darüber hinaus erforderlich geworden, neben der rückblickenden Einzelfallaufklärung vorausschauende Präventionsinstrumente zu entwickeln. Der Deutsche Ärztetag von 2005 hat die Einführung von sog. Critical Incident Reporting Systems (CIRS) befürwortet, die dabei helfen können, Zwischenfälle und Fehler zu erkennen, noch bevor sie zu einem Schaden für den Patienten geführt haben. Im Auftrag von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesvereinigung wird ein solches Fehlerberichtssystem nunmehr seit dem 12.04.2005 durch das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) allen deutschen Ärzten zur Verfügung gestellt. Mit dem „Fortbildungskonzept Patientensicherheit“ des ÄZQ wird ein weiterer Markstein auf unserem bereits beschrittenen Weg „Lernen aus Fehlern in der Medizin“ gesetzt. Fortbildungsangebote zum Thema „Ärztliches Fehler- und Risikomanagement“ erfreuen sich bereits jetzt schon reger Nachfrage. Bei dem nunmehr vorgelegten Konzept handelt es sich um ein dreistufiges Curriculum, das sowohl die Vermittlung der theoretischen Grundlagen aus der Fehlerfor-schung umfasst, als auch die Schulung der Kompetenzen, die zur Umsetzung der Methoden von Fehler- und Risikomanagement in dem Versorgungsalltag erforderlich sind. Ich wünsche den auf Basis des Curriculums zukünftig veran-stalteten Fortbildungen zum Thema „Patientensicherheit“ viele interessierte Teilnehmer aus Klinik und Praxis!